Die Studierendenvertreter*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gratulieren Herrn Mukherjee zur gestrigen Wiederwahl zum Präsidenten der Gießener Universität. Gleichzeitig mahnen die Studierendenvertreter*innen aus dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und der im Senat vertretenen Hochschulgruppen UniGrün, JusoHSG sowie DieLinke.SDS an, dass die Versprechen aus der Bewerbungsrede und der Senatsanhörung von Prof. Dr. Mukherjee zu inklusiveren, flachen Entscheidungsfindungen, gelebter Vielfalt, und Klimaschutz keine reinen Lippenbekenntnisse bleiben dürften.
Die Studierendenvertreter*innen unterstreichen, dass es gerade in Krisenzeiten die erfahrene Hand eine*r Präsident*in als höchstes Amt einer Universität brauchen kann. Den sicheren Griff habe der amtierende Präsident bereits in der Bewältigung herausfordernder Krisen, des Hackerangriffs im Wintersemester 2019/2020 und des ersten digitalen „Coronasemesters“ im Sommersemester 2020 unter Beweis stellen können. Gleichermaßen brauche die JLU mehr denn je eine*n Präsident*in, der*die gewillt ist mehr zu tun als das Steuerrad auf hoher See der augenscheinlichen „großen“ Krisen fest im Griff zu halten.
Ein*e Präsident*in müsse sich zusätzlich dem dauerhaften und ebenso akuten Umbau der Universität hin zum Idealbild eines sozialeren und ökologischeren Zusammenwirkens verschreiben. Dieser Pfad gehe über die geleistete bürokratische Papier- und Planungsarbeit hinaus und bedeutet ab sofort eine stärkere Einbindung aller Universitätsangehörigen in den nachhaltigen Wandel. Beispielhaft genannt seien die Studierenden in der Vergabe von Studiums- und Lehrgeldern, die Fachbereichsratsangehörigen in Dekanatswahlen oder die Mitarbeiter*innen der Wissenschaft und Verwaltung in der praktischen Umsetzung der beschlossenen und gemeinschaftlich zu erarbeitenden Ziele, wie Gleichstellungsvohaben.
Auf die notwendige Einbindung der Interessen aller Universitätsangehörigen, die täglich die JLU lebten und ausmachten, ging der wiedergewählte Präsident in seiner Rede nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein. Damit wurde die Messlatte für die nächste Amtszeit von Prof. Dr. Mukherjee durch seine Statements im Rahmen der Präsidentschaftswahl und Enttäuschungen in den letzten Jahren, die nicht nur aus den Reihen der Studierendenvertreter*innen bekundet worden sind, gelegt.
Erst im zweiten Wahlgang wurde Herr Mukherjee mit gerade einmal 61% der abgegebenen Stimmen gewählt. Das Statement des Votums sei klar: Statt Kontinuität sei die Bereitschaft zu stärkerer Veränderung, mehr Teilhabe und aktivem Zuhörem gefragt.
Die Studierenvertreter*innen blicken gespannt auf die Umsetzung der Wahlversprechen und die weitere Zusammenarbeit.